Im Hauptrundenspiel gegen Dänemark setzte es für die Schweizer Handball-Nationalmannschaft eine deutliche 28:39-Niederlage ab. Erstmals standen alle drei Spieler des BSV Bern – Felix Aellen, Michael Kusio und Mathieu Seravalli – im Kader und erhielten auch ihre Einsatzzeiten. Trotz einer kämpferischen Leistung mussten sich die Schweizer gegen die überlegenen Dänen geschlagen geben.
Schwacher Start und frühe Vorentscheidung
Zu Beginn der Partie zeigten die Schweizer Nerven. Gleich vier Abschlüsse in Folge blieben ungenutzt, womit der dänische Toptorhüter Emil Nielsen früh ins Spiel fand. Nach einem 0:2-Rückstand sorgte Felix Aellen mit seinem ersten Treffer zum 2:3 kurz für Hoffnung. Auch Nicola Portner trug mit einer wichtigen Doppelparade dazu bei, dass die Schweizer zunächst Anschluss halten konnten. Eine von Aellen erzwungene Zweiminuten-Strafe gegen den dänischen Spieler Jörgensen führte sogar zum 3:3-Ausgleich durch Lenny Rubin.
Doch diese Phase des Spiels blieb ein kurzer Lichtblick. Zwar konnten die Schweizer in den ersten zehn Minuten mithalten, danach setzten sich die Skandinavier zunehmend ab. Die Dänen zogen mit einem 6:0-Lauf unaufhaltsam davon. Ein Schlusssprint der Schweizer sorgte dafür, dass sie den Rückstand bis zur Pause nochmals auf 11:18 verringern konnten.
Starke Dänen ziehen davon – Schweizer geben nicht auf
Auch nach der Halbzeit dominierten die Dänen das Spiel. Bereits in der 36. Minute lag die Schweiz erstmals mit zehn Toren zurück (15:25). Dennoch gab es auch in der zweiten Halbzeit positive Momente: Felix Aellen zeigte eine starke Leistung und traf insgesamt fünf Mal. Damit avancierte er zusammen mit Noam Leopold, der in der ersten Halbzeit noch unglücklich agierte, zum Schweizer Topskorer.
In den Schlussminuten erhielten auch Michael Kusio und Mathieu Seravalli Einsatzzeit und konnten wertvolle Erfahrungen sammeln. Trotz der Stärke der dänischen Mannschaft hatte der dänische Topstar Mathias Gidsel diesmal wenig Einfluss auf das Spiel, da ihn die Schweizer Defensive gut im Griff hatte.
Analyse und Ausblick
Die Schweizer zeigten trotz der deutlichen Niederlage einen mutigen Auftritt, insbesondere in der Defensive. Die Torhüter Nicola Portner und Jannis Scheidiger hielten gut dagegen. Allerdings machten die zahlreichen Fehlwürfe zu Beginn des Spiels sowie Schwächen im Rückzugsverhalten den Unterschied.
Felix Aellen resümierte nach der Partie: „Ich bin etwas hin und her gerissen. Gegen ein Team wie Dänemark darf man mit elf Toren verlieren, aber wir wollten uns von Spiel zu Spiel steigern und das ist uns heute nicht ganz gelungen. Die Fehlwürfe können wir gegen einen Weltklasse-Torhüter wie Nielsen akzeptieren, aber die einfachen Fehler und unser Rückzugsverhalten müssen wir verbessern.“
Durch die Niederlage gegen Dänemark haben sich die letzten theoretischen Chancen der Schweiz auf eine Viertelfinal-Qualifikation zerschlagen. Im letzten Hauptrundenspiel am Samstagnachmittag (15:30 Uhr, live auf SRF Sport) trifft das Team auf Italien. Mit einem Sieg könnten die Schweizer die Weltmeisterschaft auf den Plätzen 9 bis 12 beenden.
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Matthias Meyer
Autorin
Adriana Lehmann